Methode
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Ziele/Ergebnisse
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bauhistorische Auswertung des verformungsgerechten Aufmaßes
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Rückschlüsse auf die frühere Form und das statische Konzept eines Baukörpers, auf spätere Umbauten und Ursachen von Schäden
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raumweise Bestandsaufnahme visuell erkennbarer, bauhistorisch und denkmalpflegerisch relevanter Bauteile und Ausstattungsdetails
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Erfassung, zeitliche Einordnung anhand von stilistischen und technologiegeschichtlichen Merkmalen
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prospektiv substanzeingreifende bauhistorische, bauarchäologische, restauratorische Untersuchungen
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Bestimmung wesentlicher Bauphasen durch
- relativchronologische Zuordnung von Wandgefügen, Wandöffnungen und historischen Ausstattungen
- Erfassung von Mauerwerksmerkmalen (Gesteinsart, Steinbearbeitung, Fugenschnitt, Mörtelzusammensetzung)
- Erfassung von konstruktiven und stilistischen Merkmalen von Holzkonstruktionen (Aufbau, Holzverbindungen, Holzbearbeitung, Abbundzeichen u.a.)
- Untersuchung und zeitliche Einordnung von Farbfassungen, Zuordnung von Einzelbefunden zu Maßnahmen innerhalb eines Raumes oder einer Fassade, zunächst unter Aspekten der bauhistorischen Untersuchung, bei Bedarf auf vollständige restauratorische Untersuchung von Raumfassungen zur Dokumentation oder Rekonstruktion ausdehnbar
- Dendrochronologie zur jahrgenauen Datierung von Holzelementen- bauarchäologische Öffnungen zur Klärung spezieller Fragestellungen
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verformungsgerechte Einmessung von Befunden (Kombination von Tachy-metermessung und Handaufmaß)
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auswertungsrelevante Dokumentation, bei CAD-Zeichnungen problemlos Ergänzungen möglich
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naturwissenschaftliche Materialanalysen (Farbfassungen, Mörtel, Gesteine)
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Erfassung von weiteren Unterscheidungs- bzw. Zuordnungsmerkmalen, von Datierungshinweisen, Schadursachen u.a.
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Durchsicht und Auswertung von Sekundärquellen (Archivalien, Sekundärliteratur, Bildmaterial u.a.)
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Bestätigung von Objektbefunden, genauere Datierung, Informationen zu Hintergründen von Maßnahmen, Veranlassung gezielter Überprüfungen
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Auswertung und Zusammenfassung der Untersuchungen
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Abgrenzung und Datierung von Bau- und Sanierungsmaßnahmen, Baualterspläne, Restaurierungskonzeptionen, Denkmalpflegerische Zielstellung, Dokumentation
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Entscheidende Bedeutung kommt bei einer bauhistorischen Untersuchung der komplexen Auswertung aller erhaltenen Informationen und eine wissenschaftlichen Kriterien genügende Darstellung zu. Hierzu zählen wir u.a. eine Trennung von Befund und Interpretation, da letztere in besonderer Weise vom Untersuchungsstand abhängig ist und subjektive Momente enthält. Durch den Bauboom der letzten Jahre besteht darüber hinaus ein verstärkter Bedarf an wissenschaftlicher Aufarbeitung der an zahlreichen Einzelobjekten gewonnenen Befunde. Auch dadurch ergeben sich Anforderungen an die Einzeldokumentationen.
Als sehr günstig hat sich nach unseren Erfahrungen eine Splittung der Untersuchung in zwei Phasen erwiesen:
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eine orientierende im Vorfeld der Planungs- und Bauarbeiten als Grundlage der Genehmigungsverfahren und
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eine baubegleitende im Verlauf der Ausführungsarbeiten. Da mit den Bauarbeiten in vorher nie möglichem Umfang Substanzeingriffe erfolgen, d.h., Befunde in großem Umfang zutage treten bzw. vernichtet werden, ist mit einer baubegleitenden Untersuchung ein optimales Verhältnis von Befunderfassung und Aufwand erreichbar. Gleichzeitig werden Ausführungsfirmen für den Umgang mit historischer Substanz sensibilisiert; auf unerwartete Befunde kann entsprechend reagiert werden. Gerade versteckte Detailbefunde prägen den besonderen Reiz und die Einzigartigkeit eines Objektes.
Eine abschließende Auswertung und Dokumentation zur Bau- und Restaurierungs-geschichte ist am effektivsten mit Abschluß aller Bauarbeiten zu erstellen.
Die folgenden Beispiele zeigen Teilergebnisse einerbauhistorischen und restauratorischen Untersuchung.
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