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Analyse historischer Mal- und Baumaterialien


1.        Möbeloberfläche/Stuhl aus Schloß Tiefurt, Anschliff unter sichtbarem Licht
2.     Aufnahme 1 unter UV-Licht, Unterscheidung von Lackschichten durch Kontrastverstärkung
3.      Lutherhaus Neustadt/Orla, Renaissanceausmalung auf der Innenseite eines Erkers, 16. Jh., Anschliff der polychromen Erstfassung
4.       frühgotisches Kruzifix/Kirche Tröchtelborn, Ornament auf Kreuzbalken, Anschliff zur Erfassung und Zuordnung einer nur in Resten vorhandenen Silberauflage
5.        Dom Zeitz/gotischer Chor, Azurit auf weißer Grundierung, darunter Mennige
Mit Hilfe naturwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden ist es heute möglich, eine Vielzahl von Informationen über die an historischen Objekten verwendeten Materialien zu erhalten. Ihr gezielter Einsatz unterstützt und erleichtert die Arbeit von Restauratoren, Bauhistorikern und Architekten durch die Lieferung von Datierungshinweisen, Informationen über Materialkennwerte und Materialveränderungen. Da es sich nicht um Routineuntersuchungen handelt, ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit Voraussetzung für die Erzielung relevanter Ergebnisse. Zu den häufigsten Anwendungen gehören:

Farbfassungen

- Erkennung/Überprüfung von Schichtenfolgen

Wichtigstes Arbeitsmittel bei der Untersuchung von Farbfassungen ist ein hochauflösendes Auflichtmikroskop. Die Fotografie von Anschliffen mit tageslichtähnlicher Farbwiedergabe und ggf. hoher Vergrößerung bildet ein gute Grundlage aller weiteren Untersuchungsschritte. Durch kontrastverstärkende Methoden (Fluoreszenzmikroskopie, Anfärbung von Schichten u.ä.) ist es möglich, Schichten zusätzlich oder manchmal überhaupt erst voneinander zu unterscheiden. ESMA- bzw. REM/EDX-Untersuchungen in Kombination mit Lichtmikroskopie erlauben die punktgenaue Bestimmung von Elementen bei rasterelektronenmikoskopischer Vergrößerung und stellen eine gute Ergänzung mikrochemischer Untersuchungsverfahren dar.

- Erfassung von Farbveränderungen

Farbveränderungen an historischen Fassungen kommen häufig vor und sind oft allein augenscheinlich nicht zu erkennen. Verschiedene Ursachen bringen vielfältige Erscheinungsbilder mit sich, z. B.: Entfärbungen durch Unbeständigkeiten gegenüber Licht, Säuren, Alkalien, durch Umkristallisationen (z. B. Gips), Verseifungen (z.B. Bleipigmente) Verschwärzungen durch Pigmentumwandlung unter Sulfideinwirkung (Blei- u. Kupferpigmente, Silberauflagen) Vergilbungen durch Bindemittelalterung Farbwertveränderungen durch Kombination von Bindemittel- und Pigmenteinflüssen u./o. Beeinflussung mehrerer Pigmente sowie aufeinanderliegender Schichten untereinander.

- Datierung über technologiegeschichtliche Aspekte

Jede Zeit und Region hat ihre typischen, aufgrund von Preis und Verfügbarkeit häufig verwendeten Materialien und Technologien. Die Zeitphasen lassen sich bei einigen Technologien sehr klar eingrenzen. Dieses Wissen kann zur Datierung von Objekten, Fassungen usw. genutzt werden. Umgekehrt gewinnt die wissenschaftliche Aufarbeitung der Technologiegeschichte durch eine größere Zahl an analytisch untersuchten Objekten.

- Zuordnung von Fassungen an verschiedenen Details aufgrund der Zusammensetzung

Einem mit dem Arbeitsgebiet vertrauten Chemiker ist es möglich, zusätzliche Informationen über die Zusammengehörigkeit auch polychromer Fassungen an lokal getrennten Details aufgrund von Zusammensetzung und Materialeigenschaften zu erkennen.

- Erkennung von Schadursachen

Durch gezielte Analysen bzw. einen analytischen Vergleich geschädigter Bereiche mit ungeschädigten lassen sich Rückschlüsse auf Schadursachen ziehen.

Baumaterialien

- Gesteinsbestimmungen

- Mörtelanalysen

- analytische Untersuchungen als Bestandteil von Schadgutachten ( z.Bsp. Salzbelastungen, Holzschutzmittel)

- Holzartenbestimmung, Dendrochronologie

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